Bemerkenswerterweise sind es vor allem immer wieder Männer, die als Barmixer nicht nur erfolgreich, sondern berühmt werden. Der lebende Gott unter ihnen ist Charles Schumann. Der heute 75-jährige, gebürtiger Oberpfälzer, war einmal Priesterseminarist und Personenschützer von Konrad Adenauer. Seit über 30 Jahren ist er Inhaber von Deutschlands bekanntester Bar, der Schumanns Bar, die sogar ihren erzwungenen Umzug innerhalb der Stadt vor über zehn Jahren verkraftet hat. Liebevolle Doku über eine Institution des gepflegten Trinkens. Marieke Schroeders liebevoller Dokumentarfilm lässt uns etwas besser verstehen, wer er ist: Schumann ist Schumann, eine inzwischen weltweit verehrte Institution des gepflegten Trinkens, Autor eines Klassikers der Bar-Literatur, Model und selbst Regisseur – denn Charles Schumann inszeniert das Trinken und Zusammensein in seiner Bar am Münchner Odeonsplatz. Der Film zeigt uns, dass die Person mit dem Objekt und dem inzwischen weltweiten Ruhm verschmolzen ist - der Film reist gemeinsam mit Schumann durch die Welt. Die Kamera besucht Bars in New York, Berlin, Paris, Havanna, und Wien, oder auch in Tokio. Jetzt die DVD per Post leihen: Schumanns Bargespräche (2017) mit Charles Schumann von Marieke Schroeder. Schumanns BargesprächeSchumanns Bargespräche DvdBei lässiger Jazz-Musik ist dies ein relaxter Film geworden, wie ein Abend in einer perfekten Bar. Also einer Bar, in die man - wie es einmal im Film gesagt wird - auch allein hingehen kann, in der man genauso herumhängen kann, wie Arbeiten, zumindest dann, wenn man ein geistiger Arbeiter ist. Denn das ist die andere Seite: Zwischen den Reisen sitzt eine Handvoll älterer Jungs im Münchner Schumanns, redet, fachsimpelt, erinnert sich begeistert an die alten Zeiten und lobt 'den Charles.' Da sind der Schriftsteller Maxim Biller und der Feuilletonist Claudius Seidl, beides Männer der ersten Stunde der Schumanns Bar in den 80ern, aber auch der Ex-FC-Bayern-Coach Pep Guardiola, eher einer jener Touristen, die den Stammgästen im Schumann's vor allem auf die Nerven gehen. Im Zentrum steht 'die Bar', also die Idee einer perfekten Bar, der man sich, wie allen Ideen, immer nur annähert. Für viele immer noch im Geruch des Halbseidenen, steht die Bar hier für Weltoffenheit, Toleranz und Liberalität.
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April 2019
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